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Zurück in die Zukunft 






Lieber einen Tag im Leben ein Held, als ein Leben lang ein Hund (Benito Mussolini)



Schwarze Brigaden

Die Faschistische Miliz Italiens



Brigate Nere. Miliz der P.F.R.



  1. Vorgeschichte


Nach dem Vorbild der berühmten Stoßtruppen des kaiserlich-deutschen Heeres (die während der Frühjahrsoffensive 1918 die alliierte Westfront in Flandern durchstossen und die Alliierten zum Rückzug gezwungen hatten) bildete die königlich-italienische Armee am Ende des Ersten Weltkrieges (1918) Stoßtruppen aus jugendlichen Kriegsfreiwilligen und Kriegsveteranen.


Der Arditi-Kampfdolch wurde zum Symbol der Faschisten


Die Stoßtruppen(bataillone) sollten in Kampfschwerpunkten vor allem überraschende nächtliche Angriffe durchführen. Taktisches Ziel war der gewaltsame Einbruch in die feindliche Stellungen und Überwältigung der Grabenbesatzungen im Nahkampf. Letztlich sollten die Sturmbataillone die alliierte Gegenoffensive in Oberitalien anführen und den Durchbruch der österreichische Alpenfront (Dolomitenfront) erzwingen. Als besonderes Erkennungsmerkmal trugen die Angehörigen der Sturmtruppen schwarze Hemden (daher Schwarzhemden).


Alle Soldaten waren mit Kampfdolchen ausgerüstet. Der Kampfdolch sollte zum Symbol der Faschistischen Miliz werden. Als ihr Emblem wählten die Stoßtruppen den Totenkopf mit dem Dolch in den Zähnen. Das Symbol war zweifellos von der Piratenflagge (Jolly Roger) abgeleitet. Die Faschisten, die die Tradition der Sturmtruppen nach dem Kriege fortsetzten, übernahmen das Emblem. Der Totenkopf war aber auch das Symbol der gefürchteten Flammenwerfer-Stoßtruppen des kaiserlich-deutschen Heeres an der Westfront und der gegen Kriegsende gebildeten ersten deutschen Panzereinheiten. Letztere wählten den Totenkopf als traditionelles Emblem der ostpr. Totenkopf-Leibhusaren der pr. Könige.

Zwischen den italienischen Legionären und den deutschen Freikorps einerseits, den Kampfbünden (Kampfgruppen) der Faschisten und der Sturmabteilung (SA) der NSDAP andererseits, bestand eine gemeinsame Traditionslinie, die an die Sturmtruppen (Stoßtruppen) des Großen Krieges anschloss.


Die SA wollte den NS-Milizstaat. Nur dieser schien die proletarisch-sozialistische NS-Revolution repräsentieren zu können.


Die Stoßtruppensoldaten des Ersten Weltkrieges waren die ersten modernen Soldaten des industrialisierten Krieges, deren Typus durch rücksichtslosen Einsatzwillen, Individualität und Kollektivgeist gekennzeichnet waren.

Erstmals wurden gegen Ende des Weltkrieges mobile Kampfverbände, sogen. Kampfgruppen (gemischte Brigaden) aufgestellt, die aus besonders ausgebildeten Soldaten unterschiedlicher Waffengattungen (Infanterie, Pioniere, Artillerie usw.) bestanden. Wegen der geänderten taktisch-technischen Anforderungen des beweglich geführten Graben- und Stützpunktkrieges (z.B. Westfront, Alpenfront) wurden verstärkte Einheiten und Truppenteile mit leichten und schweren MG, leichten Minenwerfern (Infanterie), Flammenwerfern (Pioniere) und leichten Feldgeschützen (Artillerie) gebildet. Beweglichkeit im Infanteriekampf (entwickelt aus dem Jagdkampf und der Stoßtrupptaktik) und das Feuer der verbundenen Waffen sollten den örtlichen Kampferfolg erzwingen.

Italien und Deutschland waren die ersten Länder, die Soldaten ihrer Spezialeinheiten mit Maschinenpistolen (Villa Perosa Zwilling MP als Grabenwaffe, Bergmann MP18 als Handwaffe) ausrüsteten.


II. Die Faschistische Miliz

    Benito Mussolini (1883-1945) war der Begründer der Faschistischen Bewegung Italiens. Von Beruf Volksschullehrer, wurde M. Sozialist und polit. Journalist (Herausgeber des „Avanti“). Nach dem Weltkrieg brach M. mit der soz. Bewegung und gründete die Zeitung „Popolo d'italia“. M. war Kriegsteilnehmer (1915-17). Nach Kriegsende sammelte er seine Anhänger (meist Kriegsveteranen, Jugendliche, darunter auch Anarchisten) im „Fascio di combattimento“, einer einer aggressiv-militanten aber auch sozialrevolutionären Organisation nach militärischem Vorbild.

    Die Parallele mit den Wehrverbänden in Deutschland und anderen mitteleuropäischer Länder (Finnland, Ungarn, Österreich, Rumänien) war nicht zufällig. Denn der Große Krieg hatte einen „Zivilisationsbruch“ bewirkt. Die scheinbar geordnete Weltordnung des 19. Jahrh. (Stände- und Klassenstaaten) schien aus den Fugen geraten ..

    Die von Moskau gesteuerten kommunistischen Machtergreifungsversuche erschütterten die alte europäische Sozialordnung (1920-23). In mehreren mitteleuropäischen Ländern drohte die kommunistische Machtergreifung. Als Reaktion darauf bildeten sich Freikorps und Legionsverbände, die, gestützt von den Mächten der alten Ordnung (Kirche, Adel, Militär, Industrie, Großgrundbesitz, Bürgertum, Bauern), die Sozialrevolution zu verhindern suchten. Aber in den Reihen der „Reaktion“ gab es Millionen revolutionär gestimmter Soldaten, die die kommunistische Revolution zwar ablehnten, die alte Sozialordnung aber als obsolet betrachteten. Aus dem Geist der Frontsoldaten, der sogen. „Schützengrabengemeinschaft“, sollte ein nationaler Sozialismus hervorgehen. So formierte sich die Faschistische Bewegung Italiens und ihr verwandte Bewegungen, die die neue Sozialordnung, gegründet auf den bewährten Schützengrabensozialismus, auf die ganze Nation anwenden und den sogen. kooperativen (verbundenen) Staat anstrebte. Alle sozialen Gruppen sollten solidarisch handeln und gemeinsam die Not überwinden. Alle Faschisten, Frontisten und National-Sozialisten war die Ablehnung des Standes- und Klassendenkens eigen. Aber nur in Mitteleuropa war die Bewegung erfolgreich. Es bedurfte nicht Mussolini und des Faschismus, um sie hervorzubringen. Sie hätte sich auch so formiert.


Angehörige einer österreichischen Sturmkompanie. Das Gegenstück zu den deutschen Sturmtruppen waren die italienischen Arditi.

1922 unternahmen die Faschisten einen großen Sternmarsch auf Rom. Auf den Weg schlossen sich ihnen viele arbeitslose Kriegsveteranen, Jugendliche und Kleinbauern (Landkommunen) an. Aus der Agitpropaktion der berüchtigten Schwarzhemden entwickelte sich eine dynamische sozialrevolutionäre Volksbewegung. Die Soldaten der Garnisonen erklärten sich mit den revolutionären Faschisten solidarisch. Plötzlich waren die Faschisten im Besitz der realen Macht. Die herrschende Klasse, die „Mafia der Oberwelt“, geriet darüber in Panik. Völlig überraschend bot der König Victor Emanuel III. Mussolini das Amt des MP an. Zum Erstaunen seiner alten Mitkämpfer und des hoffnungsvollen Volkes, die schon die zweite italienische Revolution sahen, nahm M. das Angebot des Königs an. Damit hatte er die faschistische Sozialrevolution an die Mächte der alten Ordnung verraten!


    Mussolini hatte die reale Macht im Staat in den Händen: Volk und Armee standen auf seiner Seite. Er hätte den König absetzen und die Republik Italien, den sozialfaschistischen Volksstaat, ausrufen können.

    Mussolini hätte das Erbe Giuseppe Garibaldis antreten und das italienische Volk aus den Klauen der „Mafia der Oberwelt“ befreien können. Aber er tat es nicht ..

    M. zerspaltete das italienische Volk in zwei tödlich verfeindete Lager: Faschisten und .. Antifaschisten.

    Zwanzig Jahre (1943) später meinte Hitler in einem Gespräch mit Mussolini: „Wenn Sie die „Mafia der Oberwelt nicht beseitigen, werden Sie nie einen ordentlichen Faschismus hinbekommen!“ Mit „Mafia der Oberwelt meinte H. den König („Nußknacker“), das Haus von Savoyen, den Adel, den Pabst, die unfähige Militärklasse, den Klerus, die Großgrundbesitzer (..)

    Das Bündnis mit den Mächten der alten Ordnung sollte M. noch teuer zu stehen kommen. Tödlich aber war das Bündnis mit Hitler.

    M. sprach Deutsch und bewunderte die Deutschen „wegen Tüchtigkeit und Härte“. Mochte M. seinen Diktatorkollegen H. anfänglich noch belächeln („Der Diktator mit dem Tirolerhütchen.“). Bald wurde aus der subtilen Affinität für die Deutschen und .. Hitler „ehrliche Bewunderung“. Aber auch Furcht. Seiner Geliebten gestand Mussolini: „Hitler macht mir Angst.“

    Wie unzulänglich erschien M. sein eigenes Land im Vergleich zu Hitlers kraftstrotzenden neuen Deutschland. M. kritisierte zwar den „jüdischen Rassismus“ in Hitlers „Mein Kampf“, diesem „Talmut der NS“ („So einen Rassismus gibt sonst nur bei den Juden!“), wie M. meinte. Später folgte er Hitlers Kritik an den Juden.

    H. sah im Faschismus schon früh das große politische Vorbild. Was in Italien gelungen war, mußte in Deutschland auch möglich sein.

    H. bewunderte M. als den „Begründer des ersten modernen nationalen Staates“. Nur waren die Deutschen keine Bewunderer von Italien und seinem Führer („Duce“). Es schien, als wäre Hitler bis zum Ende der ungleichen Bundesgenossenschaft der „einzige Freund Italiens und des Faschismus in Deutschland gewesen“. Die Deutschen haben den Italienern den Verrat von 1915 und .. die rassistische Südtirolpolitik nie verziehen.


Die Faschistische Miliz der Freiwilligen (Milizia Volontaria Sicurezza Nationale, abgek. M.V.S.N.), ging aus den Legionen der Parteimiliz der Nationalfaschistischen P. (1922) hervor. Die Legionen rekrutierten sich aus den Landschaften. So war die M.V.S.N. ein Territorialverband.

Kragenspiegel der M.S.V.N.


Die Verbände, Truppenteile und Einheiten hatten eigene Namen, die sich, wie die Dienstgrade, von denen der Armee unterschieden. Vom Dez. 1930 an wurde das Personal aus der fasch. Jugendorganisation rekrutiert. Junge italienische Männer traten mit 21. Jahren in die P. über. Wenn sie nicht in die Armee eintraten, wurden sie für die Miliz ausgehoben. 1939 bestand eine Miliz-Legion (Regiment) aus zwei Bataillonen, eines aus jungen Schwarzhemden (21 bis 36 Jahre) und eines aus Landwehrmännern (meist Kriegsveteranen) bis 55 Jahre. Diese Verbindung von Jung- und Altfaschisten war erwünscht und wehrgeistig vorteilhaft. Die jungen und die alten Kämpfer bildeten eine geschworene Gemeinschaft. Zwei Legionen (Legione) und ein Artillerieregiment bildeten eine Schwarzhemdendivision (Zona).

Die Sollstärke eines Bataillons (Coorte) lag bei 650 Soldaten und Unteroffizieren sowie 20 Offizieren.

Im Gegensatz zur regulären Armee, die von konservativ-monarchistischen Generälen kommandiert wurde, war die Miliz eine nach modernen Militärgrundsätzen geführte Truppe. Die Truppenstärke lag, wie beim italienischen Heer üblich, weit unter dem Sollstand, die militärische Ausrüstung war mangelhaft.

Mehrere Schwarzhemden-Divisionen nahmen am Abessinenkrieg und am Spanischen Bürgerkrieg teil. Die Stärke der M.S.V.N. dürfte bis zu 100 000 Mann (einschl. Reserve) betragen haben.

Beim Kriegseintritt Italiens (1940) existierten noch drei Schwarzhemden-Divisionen.

  • 1. (23. März)

  • 2. (28. Oktober)

  • 4. (3. Januar)

    Alle drei Divisionen waren Ende 1940 in Lybien stationiert.


Soldat der Division Giovani Fascisti (Division Jung-Faschisten), Nordfafrika 1942-43


    Die Division 23. März stand beim XXIII. Korps der 5. Italienischen Armee (Gen. Bergonzoli, „Elektrischer Schnurrbart“). Am 16. Sept. 1940 erreichte die Division als erster Verband Sidi Barrani. Am 3.-5. Jan. 1941 wurde die Division in blutigen Kämpfen gegen die 6. Australische Division aufgerieben.


Die am meisten verwendete Handwaffe der Miliz war das Carcano-Mannlicher-Kurzgewehr 6,5 mm (Karabinerversion).

Die Beretta MP 38 A wurde erst ab 1941 zur Standardwaffe der Offiziere und Unteroffiziere der Kampftruppen. Die Ausrüstung und Versorgung der Milizdivisionen war unzureichend.


Die 1942-43 gebildete Division Jungfaschisten (Giovani Fascisti) bestand anfänglich nur aus zwei oder drei Bataillonen junger Männer (17 bis 21 Jahre), die wegen Personalmangels direkt zu den Streitkräften eingezogen wurden. Es bestand die Absicht, die Division in einer Panzerdivision umzugliedern. Dazu ist es aber nicht gekommen. Die Division kämpfte bei El Alamein (1942), später in Tunesien (1943). Dort hatte die Division bei den deutschen Bundesgenossen wegen ihrer Verwegenheit einen guten Ruf. An der Mareth-Linie eingesetzt startete die Division Jungfaschisten erfolgreiche Gegenangriffe. Die Briten sahen sich dem Angriff einer deutschen Division ausgesetzt. Zu diesem Zeitpunkt war die Division schon durch Bersagleri (leichte Elite-Infanterie, Jägertruppe) aufgefüllt worden.

Entsprechend der Tradition der Faschistischen Miliz, trugen die Soldaten auf dem Hinterkopf einen schwarzen Fes mit Troddel. Typisches Bekleidungsstück der italienischen Wüstentruppen war die weit geschnittene Sahara-Buschbluse. Dieses Bekleidungsstück konnte auch von deutschen Afrikasoldaten privat erworben werden und war sehr beliebt. Zum Bajonett trugen die Milizionäre den tradtionellen faschistischen Parteidolch. Die sonstige Ausrüstung entsprach dem Standard der regulären Armee.

Bis zum Ende kämpften Schwarzhemden in Nordafrika (Tunesien, 1943). So bestand die Brigade Imperiali (Gen. Imperiali) (Pz.AOK 5, gen. Frh. v. Broich) auch aus Schwarzhemden-Einheiten.


Askari der italienischen Kolonialtruppe und Angehöriger der Faschistischen Miliz der Freiwilligen (M.S.V.N.) in Ostafrika (Abb. Auf einer Postkarte)


Die M.V.S.N.-Verbände konnten keinen entscheidenden Einfluß auf das Kampfgeschehen nehmen. Dazu war die Truppe zu klein und zu mangelhaft ausgerüstet. Die Motivation der Freiwilligen war gut. Im Frühjahr 1943 wurden gepanzerte und eine motorisierte Schwarzhemdenformationen gebildet: Panzergruppe Leonessa und Regiment Legionario. Aus diesen Truppen entstand die Panzerdivision Zentauro II (ursprünglich als M-Division geplant). Als Verstärkung sollte das 121. Panzerregiment des Heeres (veraltete Panzer) und einige Unterstützungstruppen zugeführt werden. dienen. Nach der Kapitulation formierte sich die Leonessa-Gruppe und die neue Schwarzhemd-Panzergruppe Leoncello und setzte den Kampf im Heer der sozialistischen italienischen Republik fort.


  1. Die Miliz nach dem Zusammenbruch

Mussolini wurde erst vom Faschisten Großrat abgesetzt, dann von den Putschisten interniert. Nach seiner Befreiung durch eine deutsche Fallschirmjäger-Spezialeinheit (Skorzeny), begründete Mussolini die Repulikanische Faschistische P. (PRF) und die neue faschistische Parteimiliz: die Brigade Nere (Schwarze Brigade). In dem von der Deutschen Wehrmacht verteidigten Gebiet Italiens begründete sich Ende 1943 die Soziale Republik Italien (R.S.I.).

Die R.S.I. trat in die hist. Tradition der Republik von Venedig. Ihr Staatswappen war der Löwe von San Marco.


Zu den regulären Streitkräften der R.S.I. (800 000 Mann) trat die Staatstruppe (G.N.R.). Dieser Verband, eine Truppen-Sonderpolizei ähnlich der SS-Verfügungstruppe (bis 1940), bestand teilweise aus Angehörigen der ehem. M.S.V.N. (jetzt Brigade Nere).

Die Brigade Nere war (wie die M.S.V.N.) territorial organisiert und bildete selbstständige Brigadekampfgruppen, einige wenige waren motorisiert. Die Miliz stand 1943-45 vornehmlich im Bandenkampf (Partisanenkrieg) und kämpfte erbarmungslos.

1944 hatten sich 20 000 Italiener (Faschisten) zur Waffen-SS gemeldet. Ein Teil der Freiwilligen verweigerte Mussolini den Gehorsam. Nicht wenige Alt- und Jungfaschisten fühlten sich von Mussolini verraten. Von den Freiwilligen wurden 10 000 Mann in italienische SS-Truppenteile eingegliedert. Die SS-Legionäre kämpften erst an der alliierten Landefront Anzio-Nettuno (1944), dann gegen die Partisanen in Oberitalien (bis 1945), tapfer bis zum entgültigen Zusammenbruch des sozialfaschistischen Staates. Zusammen mit den Fallschirmjägern vom berühmten Folgore-Regiment des Heeres der R.S.I. legten die italienischen SS-Legionäre als letzte unter den italienisch-deutschen Truppen in Oberitalien die Waffen nieder. Die meisten Legionäre wurden von kommunistischen Partisanen ermordet.

MG-Schütze der 12. SS-Panzerdivision „Hitlerjugend“ im italienischen Tarnschutzanzug, 1944


Die Uniform der Italienischen SS Legion unterschied sich von der aller anderen SS-Verbände. Statt der schwarzen Kragenspiegel wurden rote mit dem Liktorenbündel getragen. Auch der Adler war nationalisiert. Statt dem Hakenkreuz im Eichenlaubkranz hielt er das Liktorenbündel waagerecht in den Fängen. Zur deutschen Felduniform M 1943 wurde (offenbar) der italienische Stahlhelm und die italienische Tarnschutzkleidung getragen.


  1. Abschlußbetrachtung


Die Faschistische Miliz hatte eine hohe Moral. Aber die Mängel in der obersten Truppenführung, der Ausrüstung und Versorgung der Streitkräfte des Königreiches mußten sich negativ auswirken. Nach dem Zusammenbruch beanspruchte die Wehrmacht (fast) die gesamte moderne Waffenproduktion. Das OKW sabotierte den Aufbau der neuen Armee. Man traute den Italiener nichts zu. Weniger als die Streitkräfte der R.S.I. konnte die Miliz, die Brigade Nere, ihren Kampf wirkungsvoll führen.

Wie alle anderen mitteleuropäischen Milizen war die Brigade Nere von der Unterstützung durch die Wehrmacht und SS Polizei abhängig. Es fehlten gepanzerte Fahrzeuge (SPW, Panzerspähwagen), Pkw und Lkw, Kräder, schwere Infanteriewaffen (Flak, Granatwerfer, Feldkanonen), die zum Kampf gegen die von den Anglos ausgerüsteten Partisanenbanden (meist moskauhörige Kommunisten) notwendig waren. Was der Brigade Nere blieb war todesverachtende Tapferkeit und .. erbarmungslose Härte gegen den ideologischen Haßfeind.


Die Faschisten organisierten im Rücken der Anglos und der Kollaborateure (darunter der italoamerikanische Mafia) tatkräftig den politischen und bewaffneten Widerstand. Zur Unterstützung des Endkampfes spendeten die Faschisten (darunter einige reiche Familien) noch 10 Mio. US-Dollar (1945). In dem besetzten Gebiet wurde ein effizienter Nachrichtendienst und der bewaffnete Widerstand (Sabotagetrupps) organisiert. In begrenztem Umfang leistete der deutsche Bundesgenosse Hilfe. Von oberitalienischen Basen operierte die Luftwaffe mit Fliegerkräften zbV (Kampfgeschwader 200). Bei der Vorbereitung des Unternehmens „Bienenkorb“ (geplante Luftlandung und Vernichtung der USA-Heeresluftflotte in Oberitalien) leistete der faschistische Widerstand durch seine Agenten bis Frühjahr 1945 gute Vorarbeit. Das Unternehmen wurde abgeblasen ..



Männer und Frauen der Schwarzen Brigade 1944



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